Geschichte von Laupen
Das Gebiet zwischen Juraseen, Aare und Alpen war während der Zeit der römischen Herrschaft Teil Helvetiens und eher schwach besiedelt, Ödland eben, Uechtland. Die einzige Strasse, die Aventicum (Avenches) mit der römisch-keltischen Siedlung auf der Berner Engehalbinsel (Brenodurum) verband, überquerte die Saane nahe bei Laupen. Hier bot sich eine günstige Flusstraverse mit bequemem Aufstieg zur Hochebene des Forsts. Zudem sprang hier ein Felssporn aus Sandstein und Mergel gegen die Flussniederung vor, der sich ausgezeichnet als Wacht- und Wehrposten eignete.
Die ursprüngliche Erd-/Holzburg wurde vermutlich um das Jahr 1000 als Teil der vormals alemannischen Befestigungslinie Sense-Saane-Aare erbaut. Die «Versteinerung» erfolgte ab Ende des 12. Jahrhunderts.
Im burgundischen Königreich diente die Burg Laupen als Reichsfestung und Sitz der Grafen von Laupen und Sternenberg. Am Fuss des Burgfelsens entstand eine kleinstädtische, befestigte Siedlung.
1253 eroberten die Grafen von Kyburg die Herrschaft Laupen. Festung und Herrschaft Laupen gerieten in den Machtkampf zwischen Habsburg, Kyburg und Savoyen.
Habsburg setzte sich durch. 1275 bestätigte König Rudolf I. von Habsburg Laupen den sogenannten Freibrief. Laupen blieb somit reichsfrei wie Bern. Laupen war zugleich Festung, Grenz- und Brückenort und wichtiger Verkehrsknotenpunkt. 1324 gelangte die Herrschaft Laupen als Reichspfand an Bern und wurde dessen erste Landvogtei. Sie umfasste die Gebiete der heutigen Gemeinde Neuenegg, den Forst, die südlichen Teile der Gemeinde Mühleberg; ennet der Saane Kriechenwil und ennet der Sense Bösingen, Noflen, möglicherweise noch weitere Gebiete.
Es folgten gute Jahre; denn anfänglich respektierte Bern Laupens alte Rechte. Nach 1324 wurde die erste feste, zollberechtigte Saanebrücke erbaut. So wurde Laupen Etappenort im Ost-West-Verkehr.
Die unzähligen Handänderungen und der mehrjährige Laupenkrieg mit Belagerung und Schlacht von 1339 setzten Laupen jedoch mächtig zu.
Durch den Bau der neuen Brücken in Gümmenen und Neuenegg Mitte des 15. Jahrhunderts verlor Laupen an strategischer Bedeutung, was zu dessen Verarmung führte. Der Verkehr mied nun Laupens Saanebrücke. Ohne Transitverkehr gingen der Kleinstadt Zölle und wichtige Arbeitsplätze verloren.
Die Einwohner von Laupen lebten fortan von Ackerbau, Kleinhandwerk und Gewerbe. Die Armut der Bevölkerung und die daraus folgende geringe Bautätigkeit trugen dazu bei, dass die Altstadt über Jahrhunderte weitgehend erhalten blieb.
Kurz vor der Schlacht bei Murten 1476 erschien ein starkes burgundisches Kontingent vor Laupen und versuchte das Stedtli einzunehmen. Dank starker Mannschaften aus Bern und Freiburg gelang es, die Burgunder zurückzudrängen.
In der Nacht auf den 5. März 1798 wehrte ein tapferes Oberländer Bataillon einen französischen Angriff auf Laupen ab. Dies gelang, weil die Artillerie der Franzosen beim Riederberg vor Bösingen im Schlamm stecken blieb.
Die Landvogtei Laupen wurde im 19. Jahrhundert zum Amtsbezirk; auf den Landvogt folgten Oberamtmänner, später Regierungsstatthalter.
Erst im ausgehenden 19. Jahrhundert begann der wirtschaftliche Aufschwung dank der Zähmung der Flüsse und dem Bau der Talstrassen sowie 1904 der Inbetriebnahme der Sensetalbahn. Zudem liess die Gründung von Industriebetrieben die Einwohnerzahl wieder anwachsen. Innovative lokale Arbeitgeber schufen Arbeitsplätze und boten nun auch Auswärtigen Arbeit und Verdienst.
Seit 2009 gehört der Amtsbezirk Laupen zum Verwaltungskreis Bern-Laupen und zur Region Bern-Mittelland. Am 21. Juni 2012 übergab der Kanton Bern das Schloss der «Stiftung Schloss Laupen».