Dorfstrasse 17 - Hotel Hirschen

Erbaut 1770

Der «Hirschen» wird im 16. Jh. urkundlich erwähnt, aber natürlich sah das Haus damals anders aus. Der heutige Bau wurde 1770 errichtet und ist äusserlich in vielen Teilen original erhalten. Auffällig ist der grosse Kreuzfirst, also die beiden Fassaden gegen den Hirschenplatz und die Dorfstrasse. Die westseitige Dachründi ist fassoniert und bemalt; die Medaillons mit Schankmotiven machen deutlich, worum es sich beim Gebäude handelt. Der südliche Rundbogen ist schlichter, aber ebenfalls mit barockem Schwung. Hier ist auch eine Sonnenuhr zu sehen, eines der wenigen Schmuckelemente auf dieser Seite. 1982 brannte ein Teil des Hirschen ab, der östliche lange Anbau wurde damals im Stil des Hauses neu gebaut. Früher befand sich dort, etwas abgesetzt, ein klassizistischer Stock.

Die Fenster der Gaststube wurden im 20. Jahrhundert verändert, vorher waren auch hier Reihenfenster wie in den oberen Stockwerken. Bemerkenswert ist das Wirtshausschild von 1824 mit dem springenden Hirsch mit dem Spruch: «In dieser Pinte kehrt man ein/an Markttagen ist Fleisch und Wein». So war der Hirschen denn auch bis 1834 eine Schenke, ohne Übernachtungsmöglichkeit und einem einfachen Speiseangebot nur an Markttagen. Bis ins 20. Jh. wurden im Hirschen Bäder angeboten. In der Zeit, als erst wenige Häuser eigene Badezimmer hatten, war das wöchentliche Bad in einer öffentlichen Einrichtung üblich. Tatsächlich stehen die ersten Erwähnungen der Schenke in Zusammenhang mit einer öffentlichen Badestube. Auf alten Bildern sieht man, dass auf der Dorfstrasse-Seite ein grosser baumbestandener Park zum Hirschen gehört hatte. Dort sollen Ziervögel, unter anderem Pfauen, gehalten worden sein. Der Park ging über in den Garten des «Schlosses», eines barocken Landhauses, das sich der damalige Schultheiss Samuel Frisching in den 1640er Jahren bauen liess. Um 1955 wurde das als Amtshaus genutzte Gebäude abgerissen und nur die Schloss-strasse erinnert noch an dieses herrschaftliche Gebäude.


Built in 1770. The Restaurant "Hirschen" is today the largest inn in Langnau. In the Emmental towns you can find numerous houses of this kind. In the neighbourhood of the restaurant there are several similar ones although most of them are younger.


Construit en 1770. L’auberge "Le Cerf" est le plus grand hôtel du village. Il a deux façades, l’une vers le sud, l’autre vers l’ouest, chacune couronnée d’un avant toit en berceau. Autrefois, il y trouvait des bains publics. Devant l’hôtel, il y a une des plus belles places du village du canton.

Costruito del 1770. L’"Hirschen" del 1770 è oggi la locanda più grande di Langnau. Nell’Emmental si riscontrano molti edifici in detto stile. Pure nelle vicinanze dell’Hirschen vi sono edifici similari, tuttavia più recenti.

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